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Channel: Bad Wiessee – Tegernseerstimme
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TS und HS immer populärer

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Fünf Jahre Tegernseer Stimme und mehr als ein Jahr Holzkirchner Stimme. Mit lokalen und oftmals exklusiven Themen sind “die Stimmen” ganz nah am Geschehen und am Leser in unserer Region. Auch wenn manche Artikel und Kommentare Staub aufwirbeln, nicht jedem gefallen und damit zu lebhaften Diskussionen führen: Die steigenden Nutzerzahlen zeigen, dass wir mit den Themen den Nerv unserer Leser treffen.

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Vom Waldfest bis zur Gemeinderatssitzung, vom Flüchtling bis zum Handwerker. Die Artikel der Tegernseer Stimme behandeln ernsthafte Themen aber auch unterhaltsame Geschichten – immer unterstützt von aktuellem Bildmaterial. Unsere Leser schätzen unsere Aktualität und Relevanz.

So sind sie nicht auf den Zeitungsausträger am nächsten Morgen angewiesen, sondern sind schon innerhalb kürzester Zeit auf dem neuesten Stand und können Artikel umgehend kommentieren. Deshalb informieren sich immer mehr Menschen regelmäßig und sogar mehrmals täglich online über das Neueste in ihrer unmittelbaren Umgebung.

Kräftig und stetig steigende Nutzerzahlen bei der Tegernseer Stimme

Dass das gut ankommt, zeigt sich bei den steigenden Nutzerzahlen der Stimmen: Die Tegernseer Stimme hat mittlerweile eine halbe Million Seitenaufrufe im Monat. Im Vergleich: Vor fünf Jahren, als die TS online ging, waren es noch rund 20.000 Seitenaufrufe pro Monat.

Aktuell erreicht die Tegernseer Stimme täglich zwischen 6.000 und 8.000 Leser. Im Laufe des gesamten Julis fanden sich damit rund 100.000 Leser auf der Tegernseer Stimme ein. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres stieg die Zahl um etwa 20.000 Leser, was einer Steigerung von etwa 25 Prozent entspricht.

Damit erreichen unsere Werbetreibenden immer mehr Kunden, von denen die meisten erwartungsgemäß aus dem Tegernseer Tal stammen, gefolgt von Lesern aus dem übrigen Landkreis, von Ausflüglern und Touristen.

Holzkirchner Stimme startet durch

Auch die für ein Medium noch junge Holzkirchner Stimme vermeldet eineinhalb Jahre nach ihrer Gründung Erfolge. Das Team der Stimme freut sich bereits jetzt über rund 25.000 Leser pro Monat. Mit dieser überaus positiven Entwicklung innerhalb kurzer Zeit zeigt die Holzkirchner Stimme sogar ein noch kräftigeres Wachstum als seinerzeit die Tegernseer Stimme.

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Ein Grund dafür ist die für lokalen Journalismus im Oberland bereits eingeführte Marke der Stimme und der Umstand, dass sich immer mehr Menschen online über das lokale Geschehen in ihrer Umgebung informieren.

Hier nochmal unsere bisherige “All Time Bestenliste” der am meisten gelesenen Artikel:

TS:
Hochwasserberichterstattung samt Live-Ticker
Aprilscherz zum Bräustüberl
Mord in der Seestraße

HS:
Drogenszene in Holzkirchen
Der Fall einer lesbischen Hortleiterin
Die aktuelle Asylproblematik

Diese Erfolge sind für uns immer wieder Ansporn, Euch mit interessanten Geschichten aus der Region zu informieren, zu unterhalten und zur Diskussion anzuregen. Ein Dank an Euch Leser, dass Ihr stetig mehr werdet, länger auf unseren Seiten verweilt, diskussionsfreudig kommentiert und uns – wenn nötig – auch kritisiert. Vor allem aber, dass Ihr – wo auch immer Ihr seid – lest und empfehlt.


Was ein Zirkus im Tal

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Ein rollerfahrender Bär, eine Tiger der durch einen brennenden Reifen springt: Die Attraktion im Zirkus sind facettenreich. Aber eins sind sie auf keine Fall: natürlich. Wildtiere im Zirkus sind Amusement aus einer anderen Zeit. Findet unser Kommentator Martin Calsow.

Zirkus geht auch ohne Tiere. / Archivbild

Zirkus geht auch ohne Tiere / Archivbild

Ein Kommentar von Martin Calsow
Sie klingeln, betteln um Spenden für Tierfutter. So trat der Zirkus Knie die vergangenen Tage im Tegernseer Tal auf. Es grenzt ein wenig an Landstreicherei. So schwappt ein unangenehmes Thema und die damit einhergehenden Diskussionen in unser Tal: Zirkus. Genauer: Zirkus mit Tieren. Es ist ein Amusement aus einer anderen Zeit.

Einer Zeit, in der man Kuriositäten wie Siamesische Zwillinge oder Zwergwüchsige ausstellte, Tiere aus fernen Ländern vorführte. Das erste verschwand, bei den Tieren ist man nicht so genau. Man muss kein engagierter Tierschützer sein, um zu sehen, dass Wildtiere dort nichts zu suchen haben. Elefanten, Seelöwen, Zebras und Löwen werden durch die Manege getrieben. Das hat mit unserem heutigen Verständnis zu Tieren nichts mehr zu tun.

Kuriositäten waren gestern

Ein aus der Zeit gefallener Zweig der Zirkuswelt ist es. Sie werden dressiert, in Käfigen gehalten, von mehr oder weniger geschultem Personal betreut und machen für uns artfremde Kunststücke. Veterinärämter sind mit den Kontrollen restlos überfordert. Die ständigen Ortswechsel sorgen für ein Kompetenzwirrwarr unter den Behörden. Hinzu kommt: je kleiner der Zirkus, je weniger Einnahmen, desto größer die Gefahr der Tierquälerei.

Wir, die wir inmitten von Natur leben, sollten Abstand halten von diesem „Vergnügen“. Wildtiere zu dressieren, sie stundenlang über Autobahnen zu fahren in engen Käfigen, für ihr Futter zu betteln, das kann nicht in unserer heutigen Lebenswirklichkeit einen Platz haben. Jeder, der dort mit seinen Kindern aufläuft, unterstützt ein altes, ein tierquälerisches System.

Das fahrende Volk, der Zirkus selbst, sei ein schützenswerter Bestandteil der europäischen Kultur. Behauptete zumindest eine CDU-Abgeordnete im Europaparlament. Artistik und Clowns gern, aber steckt nun endlich eure Dressurideen für Wildtiere in die Mottenkiste. Wir brauchen keine Elefanten im Tegernseer Tal, und Affen gibt es schon genug, sagen manche…

Sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis?

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Eine alte Frau wird leblos, kopfüber in ihrer Badewanne gefunden. Das ist fast sieben Jahre her. Manfred Genditzki wurde im sogenannten “Badewannenmord von Rottach-Egern” zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch der frühere Hausmeister bestreitet die Tat noch immer. Rechtsanwältin Regina Rick will den Fall wieder aufrollen. Eine Mammut-Aufgabe.

In einer Badewanne wie dieser ist Lieselotte K. ums Leben gekomen.

In einer Badewanne, wie dieser, ist Lieselotte K. ums Leben gekommen.

“Ich brauche etwas absolut Neues”, sagt Regina Rick, Rechtsanwältin aus München und von Manfred Genditzki damit beauftragt, den sogenannten “Badewannen-Mord von Rottach-Egern” wieder aufzurollen und eine Wiederaufnahme zu erreichen. Seit etwa einem Jahr arbeitet sie bereits an dem Fall.

Am 28. Oktober 2008 wurde Lieselotte K. aus Rottach-Egern kopfüber in ihrer Badewanne gefunden. Sie war ertrunken. An ihrem Kopf fand die Gerichtsmedizin später Blutergüsse unter der Haut, die auf “stumpfe Gewalt” hinweisen, wie es in der Rechtsmedizin heißt: Sie könnte erschlagen worden oder auf die Kante der Badewanne gestürzt sein.

Zwei umstrittene Urteile

Knapp eineinhalb Jahre später wird Manfred Genditzki wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil ist umstritten. Sein Verteidiger beantragt Revision, dieser wird stattgegeben und es kommt zu einer zweiten Verhandlung. Doch das Gericht kommt zum gleichen Urteil: Lebenslänglich. Seitdem sitzt der frühere Hausmeister aus Rottach-Egern in Haft. Noch immer bestreitet er die Tat.

Beide Urteile sind umstritten: War die alte Dame gestürzt und in die Wanne gefallen oder hatte Genditzki versucht, eine andere Straftat zu verdecken, indem er sie ertränkte? Im ersten Prozess hatte man angenommen, dass Genditzki der alten Dame Geld unterschlagen habe, weil er kurz zuvor 8.000 Euro Schulden bei einem Freund zurückgezahlt hatte.

Verfahrensfehler waren Glück des Angeklagten

“Dieses Motiv konnte in der ersten Verhandlung restlos widerlegt werden”, sagt Regina Rick. Also habe das Gericht einfach das Motiv ausgetauscht: Es sei zu einem Streit zwischen den beiden gekommen, woraufhin Genditzki die Dame angegriffen habe. Und um diesen Angriff zu vertuschen, habe er sie in der Badewanne ertränkt.

Dass das Gericht Genditzkis Verteidiger darüber nicht informiert hatte, war ein Verfahrensfehler und das Glück des Angeklagten, wie die Gerichts-Reporterin Gisela Friedrichsen über den Fall im Spiegel schrieb: Denn ohne diesen Fehler hätte der Bundesgerichtshof das Urteil nicht aufgehoben und es wäre nicht zu einer erneuten Verhandlung gekommen.

An dieser Stelle hat der Hausmeister früher gewohnt.

An dieser Stelle hat der Hausmeister früher gewohnt.

In dieser ging das Gericht von vornherein davon aus, dass sich Genditzki und die alte Dame gestritten hätten: Er habe sie an diesem Nachmittag nicht mit dem Sohn besuchen, sondern zu seiner kranken Mutter fahren wollen. Warum Genditzki, der als friedlich und nicht gewalttätig beurteilt wurde, die Frau angegriffen haben soll, erklärte man in der Verhandlung nicht. Auch der Gegenstand, mit dem er ihr die Blutergüsse am Kopf zugefügt haben soll, wurde nicht gefunden. Das spricht gegen das Motiv, mit dem er zum zweiten Mal zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden ist.

“Er hätte ja auch einfach gehen können”, sagt Rick. Für einen Streit gebe es keine Anhaltspunkte. Die Rechtsanwältin sammelt derzeit Beweise, die das Schicksal der Dame anders erklären, nämlich als Unglücksfall: Erst kurz vor ihrem Tod war sie aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo sie wegen einer Durchfallerkrankung behandelt worden war.

Statistisch geringe Chance für Wiederaufnahme

“Sie wollte ihre Wäsche in der Badewanne einweichen. Dabei hat sie einen Schwäche-Anfall erlitten und ist gestürzt.” Dieser Erklärung hatte das Gericht damals nicht geglaubt. Würde der Fall neu aufgerollt, werde dies anders sein, hofft sie. Doch bis es soweit ist, muss sie hohe Hürden nehmen.

“Nur circa zwei Prozent der Revisionsanträge seitens der Verteidigung werden positiv beschieden”, erklärt Rick. Bei Anträgen von der Staatsanwaltschaft sei die Quote höher. Umso geringer ist die statistische Chance für eine Wiederaufnahme, bei dem der Fall komplett neu aufgerollt wird. Sie werde trotzdem alles dafür tun, die Wiederaufnahme zu erreichen.

Parallelen zum Justiz-Skandal Rupp

“Ich brauche etwas, das in der Verhandlung noch nicht beachtet worden ist”, sagt sie, “etwas komplett Neues”. Was das sein könnte, kann und will sie zum jetzigen Zeitpunkt verständlicherweise nichts sagen: “Die Gegenseite soll sich nicht auf meinen Ansatz vorbereiten können”, sagt sie und meint damit die Staatsanwaltschaft, die die Argumentation eines Wiederaufnahmeantrags entkräften und damit die Erfolgsaussichten schmälern könnte.

Als Beispiel für “etwas komplett neues” zieht sie den Fall der Familie Rupp heran: Rudolf Rupp war im Herbst 2001 spurlos verschwunden. Vier Jahre später wurden seine Frau und der Ex-Freund einer der Töchter zu achteinhalb Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt, ohne Rupp jemals gefunden zu haben: “Das Gericht war davon ausgegangen, dass die Familie den Mann an den Hund verfüttert hat”, sagt Rick.

Dann wurde Rudolph Rupp am Steuer seines Mercedes in der Donau gefunden. Es war ein Unfall. Die Familie wurde freigesprochen. Bei der Suche nach neuen Beweisen, die ihre Theorie untermauern und zu einer Wiederaufnahme führen sollen, hat sie neue Gutachten beauftragt. Zudem arbeitet sie mit dem pensionierten Ermittler Axel Petermann aus Bremen zusammen, der auch im Ruhestand als Profiler von sich Reden macht und unter anderem die Autoren des “Tatort” mit seiner Expertise unterstützt.

“Ich hab ja nichts gegen Kinder, aber …”

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Betuchte Senioren gegen spielende Kinder. Derzeit eskaliert in Bad Wiessee ein Nachbarschaftsstreit, der die Klischees des Tegernseer Tals als “Gottes Wartesaal für Reiche” bedient: Zugezogener älterer Bürger beschwert sich über Kinder, die Fußball spielen. Die Gemeinde fühlt sich nicht zuständig. Und dann mischt einer mit, der mit der ganzen Sache eigentlich nichts zu tun hat.

Dieser Zaun trennt das Fußballfeld vom Grundstück des Nachbarn.

Dieser Zaun trennt das Fußballfeld vom Grundstück des Nachbarn.

Die Geschichte ist kurios: Seit knapp 50 Jahren beherbergt das Haus Concordia in Bad Wiessee Gäste – Überwiegend Familien mit Kindern. Zu deren Vergnügen gibt es im großen Garten einen Rasen mit zwei Fußballtoren, einen Sandkasten und ein Trampolin, die alle zum Spielen einladen – die Kinder, deren größeren Geschwister sowie deren Eltern.

Vor etwa drei Jahren wurde das Haus auf dem Nachbar-Grundstück abgerissen und ein neues gebaut, als Wohnanlage mit Miet- und Eigentumswohnungen. Nun erhielt Andreas Beilhack, der das Haus Concordia leitet, einen Brief vom Ordnungsamt der Gemeinde: Der neue Nachbar hatte sich darüber beschwert, dass die Gästekinder im Garten Fußball spielen und dabei zu laut seien.

Nachbar regt sich auf und macht scheinbar Fotos der Kinder

“Man könnte auch sagen, dass sich die Kinder durch den Nachbarn gestört fühlen”, sagt Andreas Beilhack auf Anfrage. Ein “leidiges Thema” sei das, findet er. Begonnen habe das bereits Anfang Mai oder Juni, sagt er. Genau weiß er es auch nicht mehr.

Sein Sohn habe damals auf dem Rasen Fußball kicken wollen. Nach nur 20 Minuten sei der zurückgekommen: “Der Nachbar hat sich aufgeregt, hat er gesagt.” Nun machte der Nachbar auch Fotos der spielenden Kinder, wohl um diese im Rathaus als Beweis für eine Ruhestörung vorzulegen: “Wie kommt der dazu?”, regt sich Beilhack auf. Der Nachbar äußerte sich indes in einer Stellungnahme:

Wir sind nicht kinderfeindlich und haben selbst eine erwachsene Tochter. Fakt ist jedoch, dass wir seit Wochen erheblichen Lärmbelästigungen durch das Fußballspielen vor allem Jugendlicher und auch Erwachsener in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ausgesetzt sind.

Und das direkt an der Terrasse des Nachbarn. Das Ordnungsamt schrieb einen Brief, in dem Beilhack darum gebeten wurde, dass die Kinder während der Kur-Ruhezeiten keinen Lärm machen.

Baulärm gegen Kinderlärm

Beilhack sieht das allerdings nicht ein: Seit 49 Jahren werde das Haus als Gästehaus bewirtschaftet, seit 22 Jahren unter seiner Leitung. Drei Jahre lang habe man die Bauarbeiten an dem neuen Nachbarhaus aushalten müssen, über die sich auch seine Gäste beschwert hätten: “Die haben im August 2013 mit dem Abriss des alten Hauses und den Spundwänden begonnen”, so Beilhack. Und im August 2014 sei der Mörtelmischer des Putzmeisters gegangen – meist auch samstags bis in den frühen Abend.

Beschwert habe er sich damals nicht. Umso mehr regt es ihn nun auf, dass sich der Nachbar über die Gästekinder beschwert. Es seien gerade mal zwei Monate im Jahr – nämlich in den großen Sommerferien – wenn Familien bei ihm Urlaub machen, und man dann auch mal länger draußen sitzt, weil es so schön lau ist:

Selbstverständlich kicken die Eltern dann auch mal mit. Aber vielleicht mal 20 Minuten. Dann ist das wieder vorbei.

Nach dem Schreiben der Gemeinde wünscht sich Beilhack nun eine Stellungnahme des Wiesseer Bürgermeisters Peter Höß zu dem Thema. “Eigentlich ist es nicht unsere Aufgabe, uns da einzumischen”, erklärt dagegen Wiessees Geschäftsleiter Michael Herrmann auf Nachfrage. Ihren Streit müssten die Nachbarn schon unter sich klären; wenn nötig eben privatrechtlich. Heißt: das Thema wird möglicherweise vor dem Amtsgericht landen und einen Richter beschäftigen.

Das Concordia bietet im Garten zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.

Das Concordia bietet im Garten zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.

Die Gemeinde zumindest hat einen klaren Standpunkt: man sehe spielende Kinder nicht als Lärm an, erklärt Herrmann und schreibt dies auch in einer offiziellen Stellungnahme. Das Schreiben des Ordnungsamtes an Beilhack sei lediglich als Aufforderung gedacht, die Ruhezeiten einzuhalten und habe der Befriedung dienen sollen: “Das Amtsdeutsch, in dem diese Schreiben verfasst sind, lässt es natürlich sehr viel trockener und schlimmer klingen, als es gemeint ist”, so Herrmann.

Bürgermeister halten sich zurück – bis auf einen

Insgesamt ist der Wiesseer Geschäftsleiter verwundert über die Brisanz, die dieses Thema angenommen hat. Auch die anderen Bürgermeister im Tal wundern sich: “Ich sehe keine Notwendigkeit, mich da einzumischen”, sagt der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider. Christian Köck aus Rottach-Egern erklärt, er mische sich grundsätzlich nicht ein.

Und auch der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher will keine Stellungnahme zu dem Thema abgeben: Dafür sei, so Staudacher, der Bürgermeister Johannes Hagn zuständig. Dieser weilt derzeit im Urlaub. Vor diesem Hintergrund wirkt ein Leserbrief des Gmunder Bürgermeisters Georg von Preysing vom vergangenen Samstag wie eine persönliche Abrechnung mit dem Kollegen Peter Höß, nachdem dieser Preysing im Februar diesen Jahres offen kritisiert und danach auch noch gegen einen Gmunder Antrag gestimmt:

Jetzt, nachdem bekannt wurde, dass die Gemeinde Bad Wiessee einem Hotelbesitzer verboten hat, dass Kinder zu bestimmten Zeiten im Hotelgarten spielen, wird mir natürlich vollkommen klar, warum der Wiesseer Bürgermeister in der Kreistagssitzung gegen den Antrag der Gemeinde auf Ausweisung von Bauflächen für junge Familien gestimmt hat.

Denn offenbar wird befürchtet, dass von der Nord- und Ostseite des Tegernsees fröhliches Kinderlachen Richtung Bad Wiessee schallt und dort das bevorzugte Klientel, nämlich die betuchten Senioren, stören könnte.

Leider, so Preysing weiter, weisen die Wiesseer “lieber Grundstücke für luxuriöse Seniorenparks mit Rundumservice für die dortigen Bewohner aus, anstelle vergünstigte Grundstücke für junge Familien mit Kindern.” Man dürfe die Zukunft “unseres herrlichen Tales” nicht nur denjenigen überlassen, die sich die hohen Mieten und Grundstückspreise leisten können. Man müsse aufpassen, dass das Tegernseer Tal nicht überaltert und sich nur noch zu einem Refugium für Senioren entwickle.

Doch genau das, sei laut Preysing nach dem jüngsten Urteil des Amtsgerichtes Miesbach bezüglich eines Kuhglockenverbots in Föching zu befürchten. Ein Verbot von Kinderspielplätzen im Tegernseer Tal sei in greifbarer Nähe. “Weit sind wir gekommen!” schließt Preysing und unterzeichnet das ganze mit “1. Bürgermeister, Gmund”, womit der Brief eine offizielle Note bekommt.

Georg von Preysing und Peter Höß streiten über eine mögliche Kooperation der Volkshochschulen

Georg von Preysing und Peter Höß sind nicht in einer Partei und auch sonst nicht immer einer Meinung.

Persönlich war Georg von Preysing für die Stimme nicht zu sprechen. Der Brief sei ein Statement für ein kinderfreundliches Tal, sagt Geschäftsleiter Florian Ruml. Außerdem habe sich der Bürgermeister in dem Brief über das Abstimmungsverhalten von Peter Höß im Kreistag gegen die Ausweisung von Bauflächen in Gmund für junge Familien ausgesprochen.

Für die Wiesseer ist der Vorstoß Preysings ein Affront. Und das machen sie in ihrer heutigen Stellungnahme klar, allerdings ohne den Gmunder Rathauschef direkt anzusprechen. So schreiben die Verantwortlichen.

Ebenfalls hat die Gemeinde, wie fälschlicherweise unterstellt wurde, zu diesem Thema kein Statement für oder gegen eine Alters- und Bevölkerungsgruppe abgegeben. Eine Verknüpfung dieser Thematik mit der baulichen- und ortsgestalterischen Entwicklung herbeizuführen ist schlichtweg falsch.

Im Gegenteil, die Attraktivität des Ortes für Familien und Kinder besitze “bei der Führung des Ortes durch Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung” eine hohe Priorität.

Gästehaus-Betreiber im Video-Interview

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Ein Nachbarschaftsstreit in Bad Wiessee erhitzt die Gemüter: Ein Anwohner des Gästehauses Concordia fühlt sich durch spielende Kinder belästigt. Andreas Beilhack, Betreiber des Gästehauses, hat für das Verhalten des Nachbarn kein Verständnis – mehr dazu im Video-Interview.

Der Streit zwischen Beilhack und seinem Nachbarn erhielt in den letzten Tagen große öffentliche Aufmerksamkeit. Der Grund für den Zwist: Angebliche Ruhestörung durch die spielenden Kinder auf dem Spielplatz des Gästehauses Concordia.

Der Nachbar wandte sich nach Monaten direkt an die Gemeinde Bad Wiessee und beschwerte sich. Ein runder Tisch soll nun als Lösung dienen. Doch bis es dazu kommt, werden die fröhlichen Urlauberkinder wohl schon wieder abgereist sein.

Rottach: Traglufthalle für Asylbewerber

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Es wird langsam enger. Immer mehr Asylbewerber kommen im Landkreis, aber auch im Tegernseer Tal an. Der Container-Markt ist ausverkauft, einige Turnhallen mittlerweile belegt. Da stellt sich die Frage: Wo sollen die Menschen untergebracht werden? Traglufthallen sind eine Alternative. Eine soll nun auch in Rottach-Egern entstehen.

Derzeit sucht das Landratsamt im Tal nach geeigneten Grundstücken für Traglufthallen / Quelle: lra-münchen

Derzeit sucht das Landratsamt im Tal nach geeigneten Grundstücken für Traglufthallen / Quelle: lra-münchen

Die Asylbewerber-Situation ist angespannter denn je: In Tegernsee sind erst letzte Woche 24 neue Flüchtlinge angekommen. Dabei sind Plätze in Häusern, die den Gemeinden gehören, begrenzt. Daher sind seit einigen Wochen Traglufthallen im Gespräch, die genügend Platz für neue Asylbewerber schaffen könnten.

Das Landratsamt sieht in den Hallen eine geeignete Alternative, gerade weil der Markt an Containern ausgeschöpft ist. Landrat Wolfgang Rzehak hat sich die erste Traglufthalle in Taufkirchen bereits angeschaut und erklärte jüngst:

Wir waren sehr positiv überrascht von der Konstruktion und insbesondere von der Helligkeit der Halle angetan.

Auf Nachfrage bestätigt nun das Landratsamt, dass man in Rottach-Egern einen passenden Standort gefunden habe. Vor allem mit dem Hintergrund, dass bald die neue Rottacher Turnhalle fertiggestellt wird, ist auch die Gemeinde scheinbar offen für die Traglufthallen-Alternative.

Dabei erklärt das Landratsamt, dass man – ohne den Platz für die Traglufthalle – wahrscheinlich auf die neue Turnhalle zugreifen müsste. Doch das will die Gemeinde unbedingt vermeiden. Die millionenteure Halle direkt nach der Einweihungsfeier zu einer Asylbewerberunterkunft umzufunktionieren, das wäre der Alptraum.

Platz am Birkenmoos in Aussicht?

Nun will Bürgermeister Christian Köck über einen Standort-Vorschlag abstimmen lassen. Doch das soll, so ist aus dem Rathaus zu hören, erst nach der Sommerpause am 15. September über die Bühne gehen. Angedacht ist ein Grundstück im Bereich von Birkenmoos, wo jüngst der Zirkus Knie gastierte. Über die Anzahl der dann zu erwartenden Flüchtlinge, die in der Traglufthalle Platz finden könnten, ist derzeit noch nichts bekannt.

Zumindest auf den Kosten für die Halle dürfte die Gemeinde nicht sitzen bleiben. Beschaffung und Aufbau bezahlt die Regierung von Oberbayern. Doch dafür soll die Traglufthalle länger als die Unterkünfte in den Turnhallen bestehen bleiben. In Rottach-Egern geht man von einem Dauerzustand aus: „Das Ganze ist dann schon eine dauerhafte Geschichte, mit der wir auch die Nachbargemeinden entlasten“, so Köck gegenüber dem Merkur.

Quelle: lra-münchen

Fakt ist: Die Alternativlösung zu den Containern bietet Flüchtlingen im Allgemeinen deutlich bessere Wohnumstände. Je nach Größe können in den Traglufthallen hunderte Menschen untergebracht werden. Das einfach konstruierte Gebilde kann relativ schnell aufgebaut werden. Für den Aufbau in Taufkirchen benötigte die verantwortliche Firma nach eigener Auskunft rund fünf Wochen.

Zudem sind die Hallen in verschiedene Einheiten aufgeteilt, es gibt Speise- und Aufenthaltsräume. Auch Spielbereiche für Kinder können eingerichtet werden. Auch verfügt die Halle durch Klimatisierung über eine konstante Raumtemperatur. Gerade im Sommer und bei heißen Temperaturen ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Doch das dürfte für die Neuankömmlinge in Rottach-Egern erst mal das geringere Problem sein. Vor Dezember, so heißt es aus dem Landratsamt, rechne man nicht mit dem Bezug.

Wenn Azubis fehlen

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In zehn Tagen beginnt für viele Jugendliche im Landkreis der vielbesungene “Ernst des Lebens” – aber immer seltener mit einer Berufsausbildung. Auch heuer wird es viele “Leerstellen” geben. Davon sind nicht nur Berufe in der Gastronomie und der Hotellerie betroffen. Einige Lehrstellen könnten allerdings mit Asylbewerbern besetzt werden. Eine Rottacher Firma geht voran.

Mit Blumen zu arbeiten ist eine schöne Sache. Aber viele Bewerber wissen nicht, worauf sie sich bei ihrer Berufswahl einlassen, berichten die Ausbildungsunternehmen. Foto/Archiv

Mit Blumen zu arbeiten ist eine schöne Sache. Aber viele Bewerber wissen nicht, worauf sie sich bei ihrer Berufswahl einlassen, berichten die Ausbildungsunternehmen / Archivbild

Bei Blumen-Baier in Rottach-Egern wird heuer die Lehrstelle zum Floristen beziehungsweise zur Floristin eine Leerstelle werden. Etwa alle drei Jahre bietet das Geschäft eine davon an, berichtet eine Mitarbeiterin auf Anfrage, deren Name nicht genannt werden soll. Die letzte Auszubildende sei super gewesen, sagt sie: “Die hat einen super Abschluss gemacht.”

Doch heuer ist der Wurm drin: “Die Herrschaften, die sich beworben haben, waren nicht geeignet”, sagt die Mitarbeiterin. Die Einen hätten nicht an Samstagen arbeiten wollen. Die Anderen hätten nicht gewusst, worauf sie sich beim Beruf des Floristen einlassen. Die Stelle wird wohl frei bleiben, sagt sie.

Bewerber ohne Wissen über den Beruf

Arbeiten, während andere Wochenende haben und sich vergnügen: Das ist auch im Hotel- und Gastronomie-Gewerbe der Fall. Daher sind Berufe wie Koch, Restaurant- und Hotelfachleute traditionell wenig beliebt bei Bewerbern. Daran hat sich auch heuer nichts geändert, heißt es seitens der IHK: “Es könnten schon mehr Bewerber sein”, sagt Daniela Böhm, Personalleiterin bei den Egerner Höfen.

Vier neue Azubis hat sie in diesem Jahr eingestellt. Immer noch sind Ausbildungsplätze in den drei Berufen ausgeschrieben. Jeweils eine würde sie gerne noch besetzen – bei besonders qualifizierten Bewerbern auch eine weitere. Doch genau an der Qualität mangele es, sagt sie: Viele haben zu wenig Wissen über und Interesse an dem Beruf, sagt sie.

Zu wenig Bewerber auch bei dafür untypischen Berufen

Eigentlich bewirbt man sich bereits bis zu einem Jahr vorher auf eine Ausbildung und tatsächlich sind im Lehrstellenportal der Industrie- und Handelskammer (IHK) schon erste Ausbildungsplätze für 2016 ausgeschrieben, mit Fristen ab November 2015. Bei Oberlandjobs findet man auch noch Ausbildungsplätze, die schon in diesem Jahr beginnen.

Ob alle gebotenen Lehrstellen auch besetzt werden, steht auf einem anderen Blatt: Mitte Juni waren im Landkreis Miesbach noch 312 Ausbildungsstellen unbesetzt. 181 Jugendliche hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinen Platz gefunden. Die IHK geht davon aus, dass am Ende des Monats weit über 100 Plätze unbesetzt bleiben werden. Im vergangenen Jahr waren es 208.

In diesem Jahr könnte auch der Ausbildungsplatz zum Zahntechniker frei bleiben, den KS Dentaltechnik in Rottach-Egern anbietet. Roman Kowalski, einer der beiden Geschäftsführer, glaubt nicht mehr daran, heuer noch jemanden zu finden: “In der Regel bewerben sich zu diesem Zeitpunkt noch diejenigen, die sonst nirgends untergekommen sind. Und die sind meist nicht geeignet”, sagt er. Die bisherigen drei Azubis hätten einen sehr guten Abschluss gemacht.

Fehlende Azubis heute sind fehlende Fachkräfte morgen

Die Leerstellen machen den drei Unternehmen noch keine Sorgen, heißt es bei ihnen auf Anfrage. Anders sieht das bei der IHK aus: Der Negativ-Trend der vergangenen Jahre setze sich fort, sagt Hubert Schöffmann, bildungspolitischer Sprecher der bayerischen IHKs: “Die fehlenden Azubis von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen.”

Ein Grund für die fehlenden Bewerber ist, dass immer mehr Jugendliche ein Studium anstreben, statt einer Ausbildung. Gleichzeitig sei die Quote der Studienabbrecher derzeit am höchsten: “Ich könnte mir vorstellen, dass da das eine oder andere Talent in der beruflichen Ausbildung besser aufgehoben wäre und da karrieremäßig durchstarten könnte”, sagt er.

Sind sie die Lösung beim Mangel an Auszubildenden: Asylbewerber in Tegernsee. Foto/Archiv

Sind sie die Lösung beim Mangel an Auszubildenden: Asylbewerber in Tegernsee. Foto/Archiv

Eine Chance, dem Bewerber- und künftigen Fachkräftemangel entgegen zu wirken sieht Schöffmann in der Ausbildung Asylsuchender. Dafür fordert die IHK die Umsetzung des sogenannten “3+2-Modells”, das dem Azubi ein Bleiberecht für die Dauer der Ausbildung und zwei Jahre darüber hinaus zusichert, um Berufserfahrung zu sammeln.

Der ausbildende Betrieb und der Auszubildende hätten damit ausreichende Planungssicherheit. Sollten die Fachkräfte danach doch abgeschoben werden, würden sie das Erlernte in ihr Land mitnehmen – also das Wissen exportieren und Deutschland in guter Erinnerung behalten, stellt Schöffmann sich das vor. Ein Teil der Forderung sei bereits umgesetzt, indem die Azubis nach dem neuen Bleiberecht zumindest für ein Jahr geduldet werden, sagt er.

Auch die Zahntechnikfirma KS will mit Flüchtlingen zusammenarbeiten. Ab September werde einer von ihnen ein Praktikum in der Firma beginnen, sagt Roman Kowalski: “Am Ende des Praktikums könnte der Ausbildungsvertrag zum Zahntechniker stehen”. Während des Praktikums könnte der Mann, der in seinem Herkunftsland Abitur gemacht hat, zeigen, dass er dafür geeignet ist. “Das machen wir auch mit deutschen Bewerbern”, so Kowalski. Das wichtigste, neben dem Verständnis für Naturwissenschaft, sei bei Asylbewerbern, dass ihre Deutschkenntnisse gut genug sind, um der Ausbildung zu folgen.

Die Jobs der Woche

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Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist, wird möglicherweise genau hier fündig. Auf Oberland-Jobs.de gibt es eine Vielzahl an aktuellen Stellenangeboten aus der Region. Vielleicht ist auch für Sie etwas dabei – diese Woche mit dem Schwerpunkt “Fachkräfte und Führungspersönlichkeiten“.

Viele weitere Stellenangebote auf Oberland-jobs.de

Viele weitere Stellenangebote auf Oberland-jobs.de

Unter Laborbedingungen

Das Entwickeln von komplexen Arzneimitteln und Zusammenarbeit in einem europäischen Netzwerk ist bei der AMW GmbH Alltag. Das noch junge Unternehmen ist auf der Suche nach erfahrener Verstärkung.

Als Chemotechniker, Chemisch Technischer Assistent oder Chemielaborant wären Sie ideal geeignet, um die Pharmazeutische Analytik im Unternehmen auszubauen. Sie erhalten interessante Aufgaben und finden ein kompetentes Team vor. Informieren Sie sich doch hier.

Medizin entwickeln

Ebenfalls gesucht ist beim AMW ein Projektleiter für die pharmazeutische Entwicklung. Ihr Aufgabenfeld betrifft die Planung, Leitung und Koordination von Projekten in der Produktentwicklung.

Die Anforderungen sind ein abgeschlossenes Studium der Pharmazie, Approbation als Apotheker oder Naturwissenschaftler in verwandten Bereichen, idealerweise mit Promotion. Wenn das auf sie zutrifft, finden Sie auf Oberland-Jobs nähere Infos.

Vorteile nutzen

Führungspersönlichkeiten werden auch im sozialen Bereich gesucht. Die Gemeinde Straßlach-Dingharting sucht für ihr „Haus der Kinder“ eine pädagogische Fachkraft als Einrichtungsleitung.

Die Arbeit für die Gemeinde bietet zahlreiche Vorteile. So wird man beispielsweise bei der Wohnungssuche unterstützt und erhält eine monatliche Arbeitsmarktzulage. Wer seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen will, findet alle Informationen zu dieser Stelle auf Oberland-Jobs.

Mit wachem Auge

Sie sind medizinisch interessiert, gehen gerne mit Menschen um und sind in der Lage ordentlich und sorgfältig zu arbeiten? Dann könnte der Beruf des Medizinischen Fachangestellten genau das Richtige für Sie sein.

Das „Augen Gesundheitszentrum Dr. Braig & Kollegen“ in Rottach-Egern sucht derzeit nach Bewerberinnen und Bewerbern. Das Berufsfeld ist sehr vielseitig und verbindet Aufgaben im Bereich Medizin und Verwaltung. Weiter Informationen finden Sie hier.

Selbstständig im Alter

Wie wir unser Leben im Alter verbringen wollen, wenn wir nicht mehr ganz alleine können, ist eine äußerst wichtige Entscheidung. Heutzutage sind die Angebote dafür vielfältig, beispielsweise bieten viele Einrichtungen das Betreute Wohnen an. Es ermöglicht Senioren die größtmögliche Eigenständigkeit.
Das Kuratorium Wohnen im Alter, kurz KWA, bietet dafür in Rottach-Egern sechs Appartementhäuser. Für den Standort am Tegernsee werden noch erfahrene Pflegefachkräfte gesucht. Mehr dazu auf Oberland-Jobs.

Service mit Niveau

Die zahlreichen gut ausgebildeten Fachkräfte im Oberland sorgen dafür, das Dienstleistungen in der Region stets auf einem hohen Niveau angeboten werden.
Das Naturhotel Tannerhof in Bayrischzell sucht aktuell Restaurantfachfrauen und Männer. Bewerber können sich unter anderem auf geregelte Arbeitszeiten und Zuschläge an Sonn- und Feiertagen freuen.
Alle Details zum Stellenangebot finden Sie hier.

War keine interessante Stelle dabei? Nicht schlimm – das war nur der Auszug aus einer großen Auswahl. Auf Oberland-Jobs.de warten noch über 110 top-aktuelle Jobs. Zudem kommen täglich neue Angebote rein. Immer wieder vorbeischauen und keine Chance mehr verpassen. Jobs in der Nähe, nur einen Klick entfernt.


Der Jagdfrevel – ein Fall für den „General“

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Wie von der TS berichtet, wurden bei einer Drückjagd im November drei führende Muttertiere erlegt. Obwohl viele Jäger darin eine Straftat sehen, stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. Zu Unrecht, beurteilt die pensionierte Richterin Annemarie Schwintuchowski den Fall. Der nun auf ihr Betreiben beim Generalstaatsanwalt liegt.

Ist ein Jäger ohne Jagdschein straflos davon gekommen?

Der Abschuss von Muttertieren ist eine Straftat / Archivbild

Sie lässt nicht locker. So, wie sie hartnäckig versuchte, im Dickicht des Steuerrechts die Wahrheit zu finden, so hat sie sich auch in den Fall mit den drei Muttertieren verbissen. Diese hätten nach ihren jagdlichen Kenntnissen niemals erlegt werden dürfen. Annemarie Schwintuchowski, frühere hessische Finanzrichterin und Mitbegründerin der Initiative Wald mit Wild. Sie scheut auch nicht vor hohen Tieren, weder in der Bayerischen Justiz noch der Staatsregierung zurück.

Vor zwei Jahren legte sie sich dort mit dem damaligen Umweltminister Marcel Huber an, der es zuließ, dass Rotwild ohne vernünftigen Grund in den Wintergattern erlegt wurde, dass Gatter gebaut wurden, in die das Wild zum Abschuss gelockt werden sollte. Das Rotwild ist es auch, mit dem die mit dem Jagdrecht vertraute Schwintuchowski der Staatsanwaltschaft München II das Leben schwer macht.

Muttertiere erlegt

Vorausgegangen war eine Drückjagd auf Rot- und Rehwild am 14. November vergangenen Jahres im Bereich zwischen Hennerer, Gindel- und Kreuzbergalm. Als die Hatz mit Hunden und Treibern abgeblasen wurde, war das Entsetzen groß. Unter den zehn Stück Rotwild und zwei Rehen waren auch drei Alttiere mit vollem Gesäuge. In der Jägersprache sind dies „führende Stücke“, Muttertiere mit Kälbern.

Wer sie tötet, so das Bundesjagdgesetz, macht sich des vorsätzlichen wie auch fahrlässigen Verstoßes schuldig. Das ist auch alles dem Münchner Ermittler Dr. Sven Caspers bekannt. Er hatte zuvor das Verfahren gegen zwei beschuldigte Jagdteilnehmer eingestellt, da ein Tatnachweis nicht hätte geführt werden können und verwaiste Kälber im Revier nicht festgestellt worden seien. „Für die Beschuldigten“, so Pressestaatsanwalt Ken Heidenreich, „war unter anderem nicht vorhersehbar, dass das von ihnen erlegte Tier kälberführend war“.

Das Bundesjagdgesetz unterscheidet zwischen „tragend“ und „führend“

Dies lässt Schwintuchwoski nicht gelten. In ihrer siebenseitigen Beschwerde von Anfang Juli über die Einstellung des Verfahrens gegen die beiden Beschuldigten listet sie die zahlreichen „tatsächlichen und rechtlichen Fehler“ auf. Als Jägerin kritisiert sie insbesondere, dass die jagdlichen Sorgfaltspflichten der Schützen überhaupt nicht vorkommen. Aufgrund ihrer Ausbildung hätten sie erkennen müssen, dass es sich um „kälberführende“ Muttertiere gehandelt habe, wie es die Natur so geregelt hat.

Denn ein Kalb brauche um diese Jahreszeit im November bis zu „seinem Selbständigwerden die Führung durch das Alttier“. Ebenso sei die Tatsache bekannt, dass der Einsatz von Hunden dazu führe, „dass die Kälber von den Alttieren getrennt werden und die Alttiere dann tatsächlich allein kommen“. Jeder Jäger wisse, dass dies aber gerade kein Hinweis darauf sei, dass das Alttier kein Kalb führe. „Deswegen weiß jeder Jäger, dass er darauf achten muss, ob das Alttier ein Gesäuge hat“. Könne er dies nicht zuverlässig erkennen, „dann darf er nicht schießen“, so Schwintuchowski in ihrer Beschwerde.

Ferndiagnose des Gutachters

Statt diese Fakten zu bewerten, bemüht die Staatsanwaltschaft einen Gutachter im fernen Norddeutschland. Ohne Ortskenntnisse gab dieser per Ferndiagnose seine Stellungnahme ab. Zu welcher Frage eigentlich? Dazu schweigt sich die Staatsanwaltschaft bisher aus. Bekannt ist nur, dass der Gutachter erklärt haben soll, man könne Mitte November nicht den „tragenden“, den trächtigen Zustand eines Alttieres erkennen.

Schwintuchowski kritisiert, dass in der Einstellungsverfügung nicht von einem „tragenden“, sondern nun von einem „führenden“ Stück Rotwild die Rede ist. Dies sei ein erheblicher Unterschied, so die Juristin und Jägerin. Denn „führend“ bedeute die Betreuung des lebenden Kalbes. Schwintuchowski will diese „Wandlung“ der Begriffe „tragend“ und „führend“ nicht als Zufall gelten lassen. Sie vermutet eher, die Staatsanwaltschaft würde darauf vertrauen, dass niemand so genau die gewählten Formulierungen lesen und das wundersame Wortspiel erkennen würde. Juristisch sei aber genau dies der Knackpunkt.

Wochenlange Ermittlungen der Miesbacher Polizei

Weiter fällt ihr in der Korrespondenz mit der Staatsanwaltschaft auf, dass es wohl zunächst Verfahren gegen drei Beschuldigte mit drei fortlaufenden Aktenzeichen gab, von 12 Js 5240/15 bis 12 Js 5242/15. Doch die Ermittlungen zu dem Aktenzeichen 12 Js 5241/15 fehlen. Der Verfahrensausgang hierzu wurde der früheren Richterin nicht genannt. Verwundert ist sie auch über die wochenlange „Ermittlungszeit der Polizei“ in Miesbach.

Denn der Vorfall ereignete sich Mitte November. Doch warum erreichte der Fall erst sechs Wochen später die Staatsanwaltschaft, fragt sich Schwintuchowski. Fragen, die ihr nun vielleicht Münchens ranghöchster Staatsanwalt, Dr. Peter Frank, beantwortet. Denn Mitte August teilt man ihr mit, dass ihre „Beschwerde gegen die Einstellungsverfügung zur weiteren Entscheidung an den Generalstaatsanwalt in München weitergeleitet wurde“. Schwintuchowski fordert eine „Fortführung des Verfahrens“. Denn für sie gilt die Maxime: Ein Jäger muss verantwortlich handeln und darf im Zweifel nicht schießen.

Kuriose Biker-Stories

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Die Polizei kontrolliert seit einiger Zeit verstärkt die Motorradfahrer in der Region. Dabei kommen teils erhebliche Sicherheitsmängel zum Vorschein. Einige Geschichten dagegen bringen einen zum Schmunzeln: Trickreiche Mautflüchtige, dreiste Motorradschrauber und kurzsichtige Urlauber sind nur die Spitze des Eisbergs.

 Motorradfahrer machen sich gerne auch in Gruppen auf Tour. Doch auch dann sollten sie immer auf eine tadellose Maschine achten.

Motorradfahrer machen sich gerne auch in Gruppen auf Tour. Doch auch dann sollten sie immer auf eine tadellose Maschine achten.

Seit April 2015 hat die Polizei sie genauer im Visier: Die Motorradfahrer in den Landkreisen Miesbach, Rosenheim und Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Kontrollgruppe Motorrad vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd beobachtet die beliebtesten Strecken der Biker, vor allem rund um Sudelfeld und Kesselberg. Nach sechs Monaten Arbeit ziehen die Beamten eine aufschlussreiche Bilanz.

Der Leiter der KG Motorrad, Polizeioberkommissar Jan Zangenfeind, berichtet: „Bisher wurden 86 Kontrollaktionen durchgeführt. Die Zahlen sprechen hier für sich: Insgesamt wurden bis dato 1.932 Fahrzeuge kontrolliert.“ Von diesen mussten allerdings bei 453 – also fast einem Viertel – Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet werden. Für sie war die Weiterfahrt nach der Kontrolle ausgeschlossen.

0,3 Millimeter für 2000 Kilometer

167 hatten hingegen Glück und kamen mit Verwarnungen davon. So auch bei einem Urlauber aus dem Großraum Köln: Auf dem Weg nach Sizilien maß die Polizei am Vorderrad eine Restprofiltiefe von nur noch 0,3 Millimetern. Über den restlichen Weg von 2.000 Kilometern hatte er sich wohl keine Gedanken gemacht.

Bei einigen Rädern wurden auch nicht erlaubte Eigenkonstruktionen festgestellt. Eigentlich wäre die Fahrt auch in diesen Fällen zu Ende gewesen, doch manche Fahrer waren vorbereitet: Am Gefährt eines jungen Mannes wurde ein nicht zugelassener Bremshebel entdeckt. Der Landshuter war jedoch vorausschauend: „Ich habe mir schon gedacht, dass es eines Tages Ärger wegen der Zubehörbremshebel geben würde. Deshalb hab‘ ich die Originalteile immer dabei.“ Insgesamt nahm die Polizei 59 neue Gegenstände in ihre Sammlung auf.

„Das Kennzeichen sehen viele „Umbauer“ als lästiges, nicht unbedingt notwendiges Teil am Fahrzeug an“, so Jan Zangenfeind. Zu den Ertappten zählt auch ein Motorradfahrer aus Mainz. Er hatte sein Kennzeichen so aufgebogen, dass es nicht mehr lesbar war. Die Folge: Vorwurf des Kennzeichenmissbrauchs. Seine Aussage, er habe dies gemacht, damit er auf der slowenischen Autobahn keine Maut bezahlen müsse, war nicht unbedingt dazu geeignet, das Gericht milde zu stimmen. Stattdessen setzte es für den Mainzer einen Strafbefehl in Höhe von 4.000 Euro.

Gehörschutz erforderlich

Eine weitere Erkenntnis überraschte sogar die Polizeibeamten. Bekanntlich bearbeiten einige Biker ihre Maschinen in der Absicht, das Auspuffgeräusch zu verstärken. Dauerhaft ist dies jedoch sogar den Verursachern zu laut. So kam es, dass einige von ihnen mit Gehörschutz angehalten wurden. Dass Anwohner und Umwelt den Lärm auch ertragen müssen, schien ihnen dabei egal zu sein. Des Weiteren ahndete die Polizei die klassischen Vergehen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen und von Rasern missachtete Überholverbote.

Trotz der streckenweise haarsträubenden Mängel, fällt das zwischenmenschliche Fazit der KG Motorrad positiv aus. Immer öfter treffen die Beamten auf Verständnis und Zuspruch. „Wenn ihr da seid, kann man wenigstens wieder gemütlich den Berg befahren“, loben auch manche Motorradfahrer die Präsenz der Polizei. Hauptziel bleibt es, die sogenannten „High-Risk-Biker“ aus dem Verkehr zu ziehen und so, neben der Sicherheit im Verkehr, auch das Image der „normalen“ Biker zu fördern.

Aufgrund der bisherigen Erfolge wird das Projekt des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd fortgesetzt. Jan Zangenfeind erklärt zudem: „Zukünftig werden die Einsatzgebiete der Kontrollgruppe Motorrad erweitert und auf ebenfalls sehr beliebte Biker-Routen wie zum Beispiel Reit im Winkl, Samerberg und Achenpass ausgedehnt.“

Flossen hoch!

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Jeder kennt sie, sei es aus Filmen, Serien, alten Geschichten oder aus Märchen: Meerjungfrauen. Das erste Mal wurden die Nixen im 14. Jahrhundert erwähnt und bis heute tauchen sie immer wieder auf. Es gibt sogar Meerjungfrauen-Schwimmschulen. Eine von ihnen, die Bayerische Meerjungfrauen Schwimmschule, veranstaltet am 29. August eine Meerjungfrauen-Olympiade im Badepark Bad Wiessee.

Wer ist die schönste Nixe vom Tegernsee? Foto/Mehgan Heaney-Grier, Wikipedia CC-BY-3.0

Wer ist die schönste Nixe vom Tegernsee? Foto/Mehgan Heaney-Grier, Wikipedia CC-BY-3.0

Am nächsten Samstag, 29. August, findet erstmals die „MerLympics“ in Bad Wiessee statt. In sechs Disziplinen treten Meerjungfrauen gegeneinander an. Zu den Disziplinen gehören eine Rallye, ein Fotowettbewerb, ein Rettungs- und Synchron-Schwimmwettbewerb, eine Schatzsuche und die beste Meerjungfrauen-Perfomance. In jeder Kategorie werden die besten Teilnehmer ermittelt und mit Preisen geehrt.

Der Einlass für die MerLympics ist um 9 Uhr morgens. Um 10 Uhr fällt der Startschuss. Bis 18 Uhr haben die Meerjungfrauen die Chance, ihr Talent zu beweisen. Und das das ist nicht alles: Kinderschminken, freies Testen für die Besucher und Schmankerln runden das Programm ab.

Badenixen und Meerjungfrauen besuchen die Homepage der Meerjungfrauen-Schule für mehr Informationen. Das passende Anmeldeformular kann man dort auch gleich ausfüllen.

“Rund-umma-dum”

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Endlich Wochenende! Und ein sonniges noch dazu. Perfekte Bedingungen also für eine kleine Ausfahrt um den See. Weil so eine Tour aber gern mal eine ganze Weile dauern kann, haben wir ordentlich Gas gegeben.

Selbstverständlich nicht auf der Straße, sondern erst in der Post-Production. Und so geht es mit 30-facher Geschwindigkeit von Tegernsee über Rottach-Egern und Bad Wiessee durch Gmund und wieder nach Tegernsee. Also rund-umma-dum.

Von Wutrentnern und Kuhglocken

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Ob Kuhglocke, Kinderlärm oder Hecke – im Oberland wird immer häufiger geklagt. Mal will der Eine garantierte Stille, mal der Andere eine akkurat geschnittene Hecke oder freie Sicht auf die Berge. Statt miteinander zu reden und eine Lösung zu finden, werden Anwälte und Richter beschäftigt. “Ja, spinnen die alle?”, fragt sich unser Kommentator.

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Ein Kommentar von Martin Calsow:

Am Anfang etwas Theorie. Muss sein. Geht auch schnell vorbei: Konflikte in der Nachbarschaft wirken oft kleinlich. Es geht meist um eine wichtige Tugend: Toleranz. Das Wort stammt aus dem Lateinischen, bedeutete lange Zeit vor allem Dulden, Ertragen und Großzügigkeit. Es korrespondiert mit dem Wort Empathie, Einfühlsamkeit. Es ist die Fähigkeit, sich in die Position des Gegenübers hineinzuversetzen und dann die eigene Position zu überdenken.

Konkret: Kuhglocken, Kinderlärm oder Bauordnungen nerven mich. Der oder die Andere hält aber sein Handeln für notwendig. Welche Lösung können wir finden? Da müssen beide Seiten in der Regel Federn lassen. Jeden Tag machen wir das: In der Ehe, in der Schule, im Job. Wir sind dazu gezwungen. Sonst fliegen wir daheim raus oder werden entlassen. Nur bei den Nachbarn gerieren wir uns zuweilen wie die Axt im Walde. Schreiben Briefe, drohen mit Anwalt, schalten Gerichte ein.

Dorfälteste – besser als die Gerichte im fernen Miesbach

Jedes Mal, wenn ich die Amtsrichterin in einer Gruppe aufgebrachter Männer sehe, wie sie vor einem Bau, einem Stadl, einer Hecke stehen, um einen Konflikt auf Ameisenebene zu klären, frage ich mich, wie wir Kindern in unserer Heimat eigentlich zwischenmenschliche Konflikte vermitteln. Da wird wegen jeden Drecks diskutiert und verleumdet. Da werden Gräben zwischen Zugezogenen und Tal-Insassen gezogen. Da entblödet sich der Bürgermeister einer Nachbargemeinde zu einem sinnfreien Anwurf.

Klagen nehmen zu. Das Klima wird vergiftet. Aus einer Dorfgemeinschaft werden Mikro-Interessengruppen. Früher gab es Dorfälteste. Die kamen, sahen sich das Problem an, hörten zu und wägten ab, ehe sie ein Urteil fällten, an das sich die Gemeinschaft hielt – knurrend, aber immer noch besser, als die Entscheidung, den Gerichten im fernen Miesbach oder München zu überlassen, wie man zusammenzuleben hat.

Auf die Terrasse! Kompromiss finden!

Heute übernehmen das Anwälte (nicht nur die der Kanzlei Noerr), verdienen einen Haufen Geld und lachen über die fehlende Kommunikation im Dorf. Früher ging man auf ein Bier, schrie, stritt und war sich wieder gut. Denn man brauchte einander. Ob bei Feuer oder Einbruch: Ein Nachbar bedeutete in jedem Fall Hilfe. Heute will man allein sein, seine Ruhe haben.

Wir haben lange überlegt, ob wir über den überflüssigen Streit in Bad Wiessee überhaupt berichten. Bringt es eh doch nur die üblichen Fingerzeigereien an die Oberfläche. Aber es ist ein wunderbares Beispiel eines nichtigen Anlasses, der zu einer kleinen Dorfaffäre wird. Wie wäre es, wenn der Gemeinderat für solche Fälle die erfahrenen und konsensfähigen Mitglieder bittet, zu vermitteln und gegebenenfalls zu entscheiden?

Hockt euch auf die Terrasse, trinkt ein Bier zusammen, findet einen Kompromiss. Gut, bei den letzten beiden Gemeinderäten an der Westbank ist Konfliktbewältigung ja ein generelles Problem. Aber vielleicht findet man über diese neue Arbeit ja auch Konsens in der Gemeindearbeit. Reden und Großzügigkeit helfen. Fingerzeigen und Klagen zerstören wie ein Gift unsere Gemeinschaft. Das gilt für Nachbarn wie für Bürgermeister.

Segeln schwer gemacht

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An einigen Seen Bayerns klagen Segler über die „Liegeplatz-Mafia“ und Tausende von Euro Bestechungsgeld. Auch die Bootsliegeplätze am Tegernsee sind hart umkämpft: Wer nicht Mitglied im Verein ist, muss sich auf lange Wartezeiten gefasst machen. Die TS hat sich umgehört, wie man an eine “Boje” kommt.

Nur sehr schwierig kommt man am Tegernsee an einen Liegeplatz für sein Boot.

Nur sehr schwierig kommt man am Tegernsee an einen Liegeplatz für sein Boot.

Sie wollen in sieben Jahren auf ihrem eigenen Boot über den Tegernsee schippern? Dann melden Sie sich am besten jetzt schon an! Denn so lange dauert es derzeit, bis ein Bootseigentümer auf der Warteliste der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung nach oben rückt und somit sein Gefährt auch an einer eigenen Boje „parken“ darf.

Als Grundeigentümer des Sees – und somit auch der Bootsliegeplätze – vergibt die Seen- und Schlösserverwaltung einen privatrechtlichen Gestattungsvertrag an alle Interessenten, weiß Sprecherin Cordula Mauß. Nur werden diese Verträge nach dem Prinzip einer Warteliste verteilt, erklärt sie weiter. Hält man den Gestattungsvertrag nach sieben Jahren Warten dann endlich in seinen Händen, ist dieser wiederum nur sieben Jahre lang gültig. Dann geht das Prozedere von vorne los.

Staatlich versus privat

Für eine dieser staatlich vergebenen Bojen muss der gemeine Segler nur ein Nutzungsentgeld von rund 540 Euro berappen – im Vergleich zu einem privaten Bootsliegeplatz die deutlich günstigere Variante. Hier schließt nämlich beispielsweise der Sportverein oder der Yachtclub die Verträge mit der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung ab. Der Bootseigentümer muss dann sowohl den Mitgliedsbeitrag als auch die intern geregelte Bojengebühr aufbringen.

Anders sieht es beim Prasserbad in Rottach-Egern aus. Da liegen die Preise für die Bojenplätze in vierstelliger Höhe. Die Miete muss jährlich bezahlt werden: Je nach Größe des Schiffs belaufen sich die Kosten zwischen 1.200 und 1.500 Euro pro Jahr.

„Der Preis setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen“, so der Betreiber Michael Barth, vom Prasserbad. Zu den Faktoren zählen neben den Materialkosten für die Bojen auch die Gebühren der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung, generelle Materialkosten und die Größe des Schiffes.

Stegplätze, wie hier im Yacht-Club Tegernsee, sind sehr beliebt.

Stegplätze, wie hier im Yacht-Club Tegernsee, sind sehr beliebt.

Nicht nur im Prasserbad sind alle Liegeplätze belegt, sondern auch beim Yacht-Club Tegernsee e.V. Dort gibt es vier verschiedene Kategorien an Liegeplätzen: Plätze für Jollen auf dem Wiesenbereich am Land, Plätze für offene Kielboote auf dem geteerten Bereich an Land, Plätze für Kielboote an Bojen und am Steg. Die Preise für die Plätze an Land gehen bis zu 400 Euro pro Jahr und die Preise an Bojen und am Steg bis zu 900 Euro.

Auch dort richtet sich die Gebühr nach der Kategorie und nach der Größe des Bootes. “Die Vergabe erfolgt ausschließlich an Mitglieder. Doch die kurzzeitige Überlassung an Nichtmitglieder wird individuell behandelt”, so Alexander Oswald, 1.Vorsitzender des Yacht-Clubs Tegernsee e.V., auf Anfrage der TS. Wie im Prasserbad, nutzt ein Mitglied den Platz über mehrere Jahre.

Lange Wartezeit

Insgesamt werden um den Tegernsee rund 200 Bojenplätze von der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung vergeben, weiß Mauß. Derzeit seien alle belegt. Eine Ausweitung der Anzahl an Liegeplätzen ist laut der Sprecherin aber derzeit nicht geplant.

Wer also keinem Segelverein oder Yachtclub beitreten will, muss die Prozedur über sich ergehen lassen. Bei all dem Unmut über die Vergabe von staatlichen Bojen, kann der Tegernseer Segler noch froh sein: Am Starnberger See beträgt die Wartezeit für eine staatliche Boje nämlich sogar bis zu 15 Jahre.

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Tegernseer Spätsommer-Survivalkit

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Pack die Badehose ein! In der kommenden Woche lohnt es sich noch einmal, die Strandtasche griffbereit zu haben. Denn die Temperaturen steigen im Laufe der Woche auf 30 Grad – vermutlich ein letztes Mal für heuer.

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Wir empfehlen dazu unser kleines Spätsommer-Survivalkit, einer hübschen Mischung, bei der für jeden etwas dabei sein dürfte: ein kühles Helles für Bier-Freunde, ein Softgetränk für Alkoholfrei-Fans, eine deftige Wurstsemmel für den schnellen Hunger und eine Wassermelone für den süßen Zahn hinterher!

Wie sieht euer Spätsommer-Survivalkit aus? Stellt eure eigene Kreation zusammen und schreibt sie uns: Biergarten-Kit, Champagner-Kit, Veganer-Kit… :-)


Parasiten im Tegernsee?

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Seit Wochen dürfen sich Urlauber und Tal-Bewohner an den hochsommerlichen Temperaturen erfreuen. Doch das heiße Wetter hat auch seine Schattenseite: Parasiten machen sich im seichten und zwischenzeitlich warmen Wasser breit. Den Badenden bescheren sie Hautausschlag und Juckreiz.

Saugwürmer-Larven im Tegernsee können momentan zu Hautausschlag und Juckreiz nach dem Baden führen. Hier ein Fall vor wenigen Tagen in Rottach-Egern.

Saugwürmer-Larven im Tegernsee können momentan zu Hautausschlag und Juckreiz nach dem Baden führen. Hier ein Fall vor wenigen Tagen in Rottach-Egern.

„Meine Bekannte hat mir erzählt, dass sie gestern im See schwimmen war und nun einen juckenden Hautausschlag am Körper hat ‒ ist das Baden momentan gefährlich?“ Diese und ähnliche Fragen von besorgten Lesern erreichen uns in besonders heißen Sommermonaten immer wieder. Auch aktuell sorgen sich einige Bewohner angesichts der zeitweise hohen Temperaturen um die Wasserqualität des Tegernsees.

Grundsätzlich wird diese von der zuständigen Abteilung im Landratsamt in gewissen Abständen überprüft. Denn durch die hohe Wassertemperatur können Parasiten auftreten, die in die Haut des Menschen eindringen und Juckreiz verursachen. Laut Pressesprecher Gerhart Brandl wären die letzten Befunde positiv. Das Landratsamt sei schon von verschiedenen Personen vom Befall unterrichtet worden.

Parasiten im seichten Wasser

Bei den geschilderten Fällen soll es sich um eine Zerkariendermatitis handeln. Das hat das Landratsamt Miesbach gegenüber der Tegernseer Stimme heute wieder bestätigt. Bei dieser Hauterkrankung ‒ auch Badedermatitis genannt ‒ wird die Haut von winzigen Larven des Saugwurms befallen.

Diese Larven leben als Parasiten im Darm von Wasservögeln. „Bei besonders hohen Wassertemperaturen von über 23 Grad Celsius schwärmen sie dann aus und setzen sich im Wasser ab“, erklärt die Wiesseer Hautärztin Dr. Ulricke Fischer. Der Mensch ist dabei aber nur der sogenannte Fehlwirt, eigentlich haben es die Larven auf die Enten abgesehen.

Vor allem im seichten Wasser kommen sie dann auch mit dem Menschen in Kontakt. Die Infektion erfolgt durch „versehentliches“ Eindringen der Zerkarien in die Haut. Der Mensch ist allerdings kein geeigneter Endwirt, deshalb können sie sich dort nicht weiterentwickeln und sterben nach wenigen Tagen ab.

Zunächst verursacht der Befall einen Juckreiz, ähnlich einem Mückenstich. Nach mehreren Stunden machen sich dann ein noch stärkeres Jucken und rötliche Quaddelbildung an der jeweiligen Stelle bemerkbar. Der Befall ist zwar unangenehm und lästig, aber in der Regel harmlos, so die Meinung von Fischer:

„Das Ganze ist in den allermeisten Fällen harmlos und heilt, wenn man es nicht behandelt, innerhalb von 14 Tagen wieder ab, in ganz seltenen Fällen kann auch Fieber als Begleiterscheinung auftreten.“

Man kann die Badedermatitis aber auch mit Tabletten oder einer Lotion behandeln. „Ich kann hier entweder die Tabletten Lorano oder Cetirizin oder aber die Lotion Systral empfehlen ‒ alle sind in der Apotheke erhältlich“, so die Hautärztin. Vorbeugend könne man auch eine Lotion aus kombiniertem Quallen- und Sonnenschutz auf die Haut auftragen. Auch wasserfeste Sonnencreme hilft.

Vor allem im ufernahen, besonders seichten Wasser treten die Parasiten auf

Vor allem im ufernahen, besonders seichten Wasser treten die Parasiten auf – Hautausschlag ist die Folge.

Wer den Larven ganz aus dem Weg gehen will, sollte das Baden in flachen und wasserpflanzenreichen Uferzonen vermeiden, vor allem, wenn dort zugleich viele Enten auftreten, so die Aussage aus dem Landratsamt. Ein Zerkarienbefall kann auch durch das Ablegen der Badebekleidung nach dem Verlassen des Wassers und kräftiges Abtrocknen mit einem Handtuch vermindert werden.

Grundsätzlich reagiert jeder Hauttyp anders, meint Brandl. Das Auftauchen der Zerkarien steht jedoch nicht im Zusammenhang mit mangelnder Wasserqualität im Tegernsee. Nur so lange die Temperaturen noch so hoch sind, bleibt auch die Zerkariendermatitis definitiv Thema im Landkreis, so der Sprecher abschließend.

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Die Strüngmannbrüder und ein Aktienfond

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Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft München I gegen die Tegernseer Unternehmer Andreas und Thomas Strüngmann wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Nun meldet das „Handelsblatt“, dass die Deutsche Bank die Ermittlungen gegen zahlreiche vermögende Kunden selbst angezeigt habe.

Andreas und Thomas Strüngmann sind in das Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Andreas und Thomas Strüngmann sind in das Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Pharma Milliardäre in Not, titelte das „Manager Magazin“, als die Razzia bei den Strüngmanns bekannt wurde. Nun schreibt das Handelsblatt und erwähnt als einzige Beschuldigte die einstigen Hexal-Gründer namentlich, die umstrittenen Fonds der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim könnten für Kunden schwerwiegende Folgen haben.

Ermittelt werde von Staatsanwälten und Steuerfahndern wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen zahlreiche vermögende Kunden der Deutschen Bank-Töchter Deutsche Oppenheim und Sal. Oppenheim. Im Frühjahr 2014 hatte das Institut die Kanzlei Linklaters und Strafrechtler damit beauftragt, steueroptimierte Produkte des Hauses und ihrer Töchter kritisch unter die Lupe zu nehmen. Dabei stießen die beauftragten Juristen wohl auf fragwürdige Luxemburger Steuersparfonds.

Diese hatte die damals noch eigenständige Privatbank Sal. Oppenheim in den Jahren 2007 und 2008 an ihre Klienten verkauft. Die Investoren konnten ihr Geld auf diese Weise in eigens für sie konzipierte Produkte stecken, in denen sie Spekulationsgewinne steuerfrei verbuchen konnten – und zwar auch nach Einführung der Abgeltungssteuer ab 2009, berichtet das Handelsblatt.

Besondere Tricks für große Vermögen

Nach Recherchen des Manager Magazins gründeten die Strüngmanns einen Fonds, brachten ihre Dividendentitel in die Konstruktion ein und überließen die Verwaltung einem Fondsmanager. Der Clou: Anders als bei Privatleuten, die bei der Verwaltung ihres Depots den Gewinn jedes Verkaufs versteuern müssen, bleiben bei Unternehmern die Zwischengewinne, die bei der Veräußerung anfallen, innerhalb eines Fonds steuerfrei.

Erst beim Verkauf der Fondsanteile müssen die Investoren ihre Gewinne mit dem Fiskus teilen. Gerade bei großen Vermögen kann sich eine derartige Konstruktion als lukrativ erweisen, so das Manager Magazin: es lassen sich, wenn der Fonds voluminös genug ist, Steuerersparnisse im siebenstelligen Bereich herausholen. Und wer wie im Fall der Brüder seinen Fonds noch vor Januar 2009 aufgelegt hat, spare zusätzlich noch die anschließend eingeführte Abgeltungssteuer von 25 Prozent auf die Kapitalerträge.

Strüngmannbrüder überrascht

“Es gab und gibt nicht die Absicht, Steuern in Deutschland zu verkürzen”, erklärte im März dazu Peter Dietlmaier als Sprecher der Strüngmann-Brüder. “Es wurden in Deutschland immer alle Steuern gezahlt, und das wird auch in Zukunft so sein.” Gegenüber der Tegernseer Stimme argumentierte Dietlmaier im Februar: „Hintergrund der Ermittlungen ist die Annahme der Behörden, dass unter den mehreren Fonds ein Aktienfonds hätte steuerlich anders behandelt werden müssen. Mit den ermittelnden Behörden wird im Sinne einer schnellen Klärung der Vorwürfe vollumfänglich zusammengearbeitet.“

Der Vorwurf soll die Selfmade-Milliardäre völlig überraschend getroffen haben, so das Handelsblatt. Die ehemaligen Generikahersteller hätten die Fonds auf Empfehlung von Sal. Oppenheim gekauft und so versteuert, wie es ihnen die Bank bescheinigte. Daher sehen sie sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. „Die Steuererklärungen wurden auf Basis der Steuerbescheinigungen der Deutschen Bank-Tochter Sal. Oppenheim erstellt“, so Dietlmeier heute gegenüber der Tegernseer Stimme

Großrazzia im Juni

Anfang Juni folgte dann eine zweite Großrazzia, so das Handelsblatt. 28 Objekte hätten die Ermittler gefilzt, darunter Villen schwerreicher Anleger, aber auch Büro- und Geschäftsräume. Nach den Strüngmanns würden rund ein Dutzend weitere vermögende Anleger wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung beschuldigt.

Nach Informationen des Handelsblatts würden sich viele der betroffenen Kunden von der Bank hintergangen fühlen, weil sie die Razzia aus heiterem Himmel getroffen habe. Zudem würde die Staatsanwaltschaft Köln gegen etliche Bank-Mitarbeiter ermitteln.

Die Deutsche Oppenheim erklärte gegenüber dem Handelsblatt, dass sie aus rechtlichen Gründen gezwungen gewesen sei, die Meldungen zu machen und ihr es nicht erlaubt war, die Kunden vorab zu informieren. Einige Kunden sollen deswegen ihr Vermögen abgezogen haben.

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Über 1.300 Flüchtlinge bis Jahresende

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Bislang ging das Landratsamt von 900 Asylbewerbern aus. Doch Recherchen der Tegernseer Stimme zeigen eine neue Dimension: 1.333 Flüchtlinge werden dem Landkreis bis Ende des Jahres zugeordnet. “Eine schier unlösbare Aufgabe”, heißt es aus dem Miesbacher Landratsamt. Die Folge: Mehrkosten in Millionenhöhe.

Warten im Gang: Asylbewerber gehen im Landratsamt ein und aus.

Warten im Gang: Asylbewerber gehen im Landratsamt ein und aus.

Normalerweise ist das Landratsamt dazu da, um Bauanträge zu genehmigen, um Fahrzeugpapiere auszustellen und sich um Jugend- und Sozialhilfe zu kümmern. Der ständig anschwellende Flüchtlingsstrom aber stellt dessen Mitarbeiter zunehmend unter Druck. Obwohl sieben neue Mitarbeiter allein für alle Bereiche der Asylbewerber eingestellt worden seien, „kommen alle Mitarbeiter auf dem Zahnfleisch daher“, klagt Wolfgang Zierer, Fachbereichsleiter für Ausländer- und Asylangelegenheiten.

Er muss es wissen. Er arbeitet mitten im Brennpunkt. Sein Gebäudekomplex an der Münchner Straße gleiche jetzt schon an manchen Tagen dem Rosenheimer Bahnhof. Doch bis Ende des Jahres kommt es noch dicker: die Regierung von Oberbayern korrigiert ihre Prognose bis Ende des Jahres deutlich nach oben. Nicht 900 werden es sein, sondern 400 mehr: 1.333 wurden am Montag dem Landratsamt prophezeit. Derzeit wohnen 683 Asylbewerber im Landkreis. Diese Hiobsbotschaft sprengt alle Dimensionen in Miesbach. „Dabei ist es jetzt schon eine schier unlösbare Aufgabe“, klagt Zierer.

Man arbeite bereits im Krisenmodus. 25 Mitarbeiter würden sich jetzt schon ausschließlich um das Thema Asyl kümmern. Über 1.300 Asylbewerber bis zu Jahresende überraschen auch Pressesprecher Gerhard Brandl, der bislang bei seinen Planungen von 900 ausging. Mit diesem Ansturm dürften auch sämtliche Überlegungen und Kapazitäten des Landratsamtes obsolet sein. Bislang glaubte man, dass die geplante Traglufthalle in Rottach-Egern, ausgelegt für etwa 150 Flüchtlinge, den Druck aus dem Kessel etwas nehmen würde. Doch die Realität dürfte alle Notmaßnahmen übersteigen.

Wöchentlich kommen 29 neue Asylbewerber

„Wir hoffen“, so Brandl, „dass die Traglufthalle Mitte Dezember kommt. Hier ist die Situation wie bei den inzwischen ausverkauften Containern, dass nicht nur wir auf die Idee einer Traglufthalle als Notlösung kommen. Da gibt es inzwischen auch entsprechende Lieferzeiten. Natürlich hoffen wir, dass wir bis zum Schulanfang Mitte September die Turnhalle des Tegernseer Gymnasiums frei bekommen. Doch wenn ich höre, wie viele neue Flüchtlinge ins Land kommen, dann habe ich allerdings meine Zweifel, ob uns die Räumung der Turnhalle gelingt“.

Er wäre schon froh, wenn es gelänge, die alte städtische Turnhalle zum Schulanfang frei zu bekommen, damit wenigstens eine für den Schulsport zur Verfügung stehe. Angesichts der ganz neuen Situation fordert Kollege Zierer ein Umdenken: „Wir brauchen etwas Großes für 500 oder 600 Flüchtlinge und nicht was Kleines für fünf oder etwas mehr Plätze“.

Brandl entgegnet: „Wir haben immer noch einige Objekte frei, zum Beispiel in Valley. Da für dort die Container schon lange bestellt sind, werden diese wohl im September für etwa 50 Flüchtlinge aufgestellt. Doch wie es jetzt aussieht, ist das auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Von dieser Woche an werden nicht mehr 23 sondern 29 Asylbewerber wöchentlich dezentral unterzubringen sein. Dann kann man sich vorstellen, wie schnell die Container und die Traglufthalle voll belegt sind“.

Auch die Traglufthalle reicht nicht

Die Kollegen des Bauamtes hätten bei der Traglufthalle in Rottach-Egern auch zu prüfen, „passt sie dort im Birkenmoos überhaupt hin, ist der entsprechende Abstand zu Wohngebäuden gegeben, was sagt der Natur- und Landschaftsschutz dazu.

Auch da sind Kollegen befasst, wo man gar nicht daran gedacht hätte, dass sie einmal das Thema Asyl beschäftigen würde“. Zudem müsse zur Traglufthalle erst eine Entscheidung des Rottacher Gemeinderats fallen. Brandl: „Ich glaube zwar nicht, dass er sich angesichts der Problematik groß dagegen wehren wird, aber trotzdem muss dieser Beschluss erst abgewartet werden“.

Asylbewerber werden im Landratsamt beraten.

Asylbewerber werden im Landratsamt beraten.

Zierers Referat für Ausländerangelegenheiten ist die tägliche Anlaufstelle für Asylbewerber. Sie bekommen dort nicht nur ihre Berechtigung für Arztbesuche, dort gibt es auch Bares. Einen Hinweis darauf geben die Security-Leute, ohne die es nicht mehr ginge, heißt es hier. Vor allem nicht bei der Zahlstelle. Immer nur eine Person werde aus Sicherheitsgründen eingelassen.

Zierer: „Prinzipiell hat ein alleinstehender Asylbewerber Anrecht auf 325 Euro Taschengeld pro Monat. Davon muss dieser Essen, Trinken und Kleidung bestreiten“. Etwa 700 Flüchtlinge sind aktuell im Landkreis untergebracht. Vorsichtig gerechnet sind dies etwa 250.000 Euro pro Monat, die hier ausbezahlt werden. Kosten, die das Landratsamt gegenüber der Regierung von Oberbayern geltend macht. Doch an deren Zahlungswillen hakt es offenbar.

Kostenstreit mit der Regierung von Oberbayern

Gerhard Brandl: „Das Landratsamt streitet sich noch mit der Regierung von Oberbayern über bislang nicht bezahlte Leistungen, wie zum Beispiel den Sicherheitsdienst in der Tegernseer Turnhalle. Diese wird rund um die Uhr bewacht“. Offene Rechnungen gebe es mit der Regierung auch bei der Aufstellung und Belegung von Containern.

„Bisher hat die Regierung nur für den Asylbewerber bezahlt, der drin war. Doch wir haben die Container gekauft oder gemietet. Das sind feste Kosten“. Egal sei es da, wie sie belegt sind. „Da ist ein ständiger Wechsel, mal zieht einer aus, mal kommt einer“. Insgesamt habe das Landratsamt Zusatzkosten von weit mehr als einer Millionen Euro zu verkraften.

Denn man müsse die zusätzlichen Stellen selbst finanzieren. „Markus Söder als Finanzminister macht es sich da sehr leicht, wenn er sagt, das Ausländer- und Asylrecht sei von je her Aufgabe der Landratsämter“, wird Miesbachs Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) zitiert. Wie alle Landratsämter fühlt sich auch das Miesbacher bei dieser Herkulesaufgabe allein gelassen.

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Favorit auf TTT-Chefposten springt ab

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TTT-Geschäftsführer Georg Overs verlässt zum Jahresende das Tegernseer Tal. Seit dieser Nachricht suchen die Gesellschafter rund um die Tal-Gemeinden einen geeigneten Nachfolger für ihn. Peter Nagel aus Garmisch-Partenkirchen wurde nach exklusiven TS-Informationen als Favorit gehandelt. Doch dieser ist inzwischen wieder abgesprungen.

Nach Informationen der Tegernseer Stimme sollte Peter Nagel Nachfolger von Georg Overs werden.

Nach Informationen der TS sollte Peter Nagel Nachfolger von Georg Overs werden / Quelle: GAPA Tourismus

Seit März dieses Jahres ist es offiziell: Georg Overs, seit 2006 Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, hängt seinen Posten an den Nagel. Bereits Ende des Jahres läuft sein Vertrag bei der TTT aus. Overs verlässt dann das Tegernseer Tal für eine andere Urlaubsdestination. Seine berufliche Zukunft sieht er ab Januar 2016 in einer der „attraktivsten Regionen Österreichs“: in Kärnten.

Wie die Lokalzeitung „Kärtner Woche“ damals berichtete, setzte sich Overs gegen 60 weitere Bewerber durch und darf so die Nachfolge des Villacher Tourismuschef Thomas Michor antreten. Rund 70 Bewerber sollen sich bis Ende Mai auch um die Geschäftsführung bei der TTT beworben haben. Mitte Juli fand dann die Vorauswahl statt.

Seitdem ist es um das Auswahlverfahren jedoch still geworden. Die fünf Bürgermeister der Talgemeinden führen die Bewerbungsgespräche hinter verschlossenen Türen. Anastasia Stadler, Gemeinderätin und Vorsitzende des Verkehrsvereins Rottach-Egern, weiß um den aktuellen Stand:


Die Verhandlungen laufen und solange nichts spruchreif ist, kann an die Öffentlichkeit noch nichts herausgegeben werden. Eine engere Wahl wurde bereits getroffen und Bewerber wurden zum Gespräch geladen.

Für den Kreuther Bürgermeister, Josef Bierschneider, hat Overs insgesamt „gute Arbeit“ geleistet. Unnötig behindern wolle ihn deshalb niemand. So habe man ihm anfangs signalisiert, dass er die TTT auch früher verlassen könne – sollte vorzeitig ein geeigneter Nachfolger gefunden sein, erklärt Bierschneider auf Nachfrage. Doch gerade sehe es danach aus, dass Overs die TTT erst zum Jahresende verlassen kann.

Zumal der aktuelle Favorit kürzlich abgesprungen zu sein scheint. Nach Informationen der Tegernseer Stimme, war Peter Nagel, derzeitiger Tourismusdirektor von Garmisch-Partenkirchen, für die Geschäftsführung der TTT angefragt. Auf Nachfrage der TS, war er sich eigentlich darüber klar, dass er die angebotene Stelle auch annehme.

Im Tegernseer Tal sucht man eifrig nach einem Nachfolger für TTT-Chef Georg Overs.

Im Tegernseer Tal sucht man eifrig nach einem Nachfolger für TTT-Chef Georg Overs.

In Garmisch schlug die Nachricht, dass Nagel in eine andere große Urlaubsdestination wechsle, vor zwei Wochen ein wie eine Bombe. „Dann kam mir hier eine derartige Solidarität entgegen, wie sie in der Tourismus-Branche glaube ich beispiellos ist“, so Nagel weiter. Er erntete viel Rückhalt von Politikern und weiteren Entscheidungsträgern. Man habe ihm vor Ort neue Perspektiven aufgezeigt, betont der 48-Jährige.

Die Zeit drängt – die Suche geht weiter

Für Garmischs Tourismusdirektor war dies Grund genug, “doch zu bleiben”, so Nagel gegenüber der TS. Zu den genaueren Umständen der Kontaktaufnahme möchte er sich jedoch nicht äußern: „Es ist ein laufendes Verfahren. Das wäre den anderen Bewerbern gegenüber unfair.“

So geht die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Georg Overs weiter. Für Anastasia Stadler ist klar, dass man „solange die Tinte nicht trocken ist“, nichts öffentlich kommunizieren werde. Obwohl die Gesellschafter zu Beginn des Bewerbungsverfahren klar machten, dass von einer Übergangslösung bei der TTT-Nachfolge abgesehen werden müsse, will sie Josef Bierschneider inzwischen nicht mehr ganz ausschließen. Für Stadler muss gut Ding Weile haben:

Wir sind daran interessiert, die beste Lösung für das gesamte Tegernseer Tal zu finden. Und es ist gut so, wie es gerade läuft.

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Moderne Schatzsuche mit Spaßfaktor

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Auch dieses Jahr hat die Tegernseer Tal Tourismus GmbH ein umfangreiches Ferienprogramm für Schulkinder zusammengestellt. Die TS war mit dabei und durfte die Kinder auf ihrer spannenden GPS-Schatzsuche begleiten.

Zusammen mit ihrem Team hat Elisabeth “Litschi” Liedschreiber von Litschis Bergwelt eine Schnitzeljagd mit Geo-Caching Elementen ausgeheckt. Das Ziel für die Kinder: Sich ein bisschen wie Indiana Jones fühlen und zu einer Schatzsuche aufbrechen. Abenteuer erleben.

Die Aufregung ist den Kindern schon am Startpunkt in Tegernsee am Gesicht abzulesen. Eine kurze Instruktion später gilt es schon, die erste Frage zu beantworten. Als Belohnung gibt es die Koordinaten für den nächsten Hinweis.

Erfolgreiche Schatzsucher

Diese Koordinaten müsse in das GPS Gerät eingetragen werden. Ähnlich wie beim Navigationssystem im Auto führt es die Gruppe zum gesuchten Ort. Dort angekommen, fängt die Suche nach dem versteckten Hinweis an. Diesmal muss ein Stück von einem trockenen Ast abgesägt werden, um an die nächsten Koordinaten zu kommen.

Entlang des Tegernseer Höhenwegs nimmt das Spielchen dann seinen Lauf bis man – etwa sechs Kilometer später – am letzten Standort in Gmund ankommt. Nach so einer langen Wanderung haben sich alle ein Eis verdient.

Frisch gestärkt will nun endlich der geheime Schatz gehoben werden: Süßigkeiten und Outdoor Zubehör für das nächste Abenteuer. Ein wenig erschöpft, aber glücklich und zufrieden geht es dann für alle mit der BOB zurück nach Tegernsee.

Eine kleine Bilderstrecke zur Schnitzeljagd gibt es hier:

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